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Mittwoch, 30. April 2014

Wahl im Irak - US Foltermethoden eine Menschenschande bis heute

Foto Reuters/Jacob Russell

Im Irak findet heute die erste Parlamentswahl seit dem Abzug der US-Truppen vor mittlerweile über zwei Jahren statt. Das Land ist nach dem Sturz von Diktator Saddam Hussein 2003 und anschließender jahrelanger Besatzung weiter von Stabilität und wirtschaftlicher Erholung weg denn je. Allein im vorigen Jahr starben durch Terroranschläge fast 9.000 Menschen, ethnisch und religiös ist das Land tief gespalten
Die Amerikaner, die  im "Namen der Freiheit" im Irak einmarschierten, haben dort mit Foltermethoden und Menschenverachtung "gearbeitet", die nicht vergessen, nicht aufgearbeitet und nicht gesühnt sind.  Vor zehn Jahren veröffentlichte das US-Fernsehmagazin "60 Minutes" die Skandalfotos aus dem irakischen Gefängnis Abu Ghraib,in dem US Soldaten die Gefangenen privat quälten und sich an Fotoserien danach ergötzten
..der Kapuzenmann, Elektrodrähte an den Fingerkuppen, eine Kapuze überm Kopf, mit ausgebreiteten Armen auf einer Kiste. Sollte er die Balace verlieren, so sagten ihm seine Peiniger, hätte das einen Elektroschock zur Folge. Bilkder von Gefangenen, die aus Angst vor aggressiven Hunden buchstäblich erstarrten. Nackte Körper, auf Befehl sadistischer Wärter so übereinandergestapelt, als sollten sie eine menschliche Pyramide formen...grauenhafte Fotos.
Bestraft wurden nur ein paar untere Chargen, allen voran die Soldaten Lynndie England und Charles Graner...Für die Opfer gibt es bis heute keine Entschädigung:
"Suheil Najim al-Shimari folterten sie mit Stromschlägen, Schäferhunde schüchterten ihn ein. Taha Yasin Rashid wurde so brutal geschlagen, dass er Knochenbrüche erlitt und nur noch eingeschränkt sehen kann. Saad Hamza Hantush wurde mal mit heißem, mal mit eisigem Wasser übergossen. Salah Hassan al-Ejaili gehörte zu denen, die sich nackt demütigen lassen mussten. Alle vier wurden letztlich entlassen, ohne dass ihnen etwas zur Last gelegt wurde."

Im amerikanischen Gefangenenlager Guantanomo  wurden die moslemischen Häftlinge als Extra Folter mit US Popmusik beschallt, ein zusätzlicher Quälfaktor bei stundenlangen Verhören.
"Mit 100 Dezibel schallte "Born in the USA" stundenlang durch die Kopfhörer, die den Gefangenen unter Zwang aufgesetzt worden waren, während sie gefesselt oder an den Handgelenken aufgehängt in kargen Zellen ausharren mussten...auch im Irak und in Afghanistan wurden solche als patriotisch geltende Titel, aber auch Hardrock oder andere Hits zu Folterzwecken verwendet, als Zeichen des Triumphs über die Inhaftierten und um sie besonders zu demoralisieren", sagt Morag Josephine Grant, Musikwissenschaftlerin an der Georg-August-Universität im deutschen Göttingen. Dort endete gestern ein sechsjähriges Forschungsprojekt über "Musik, Konflikt und der Staat", das sich auch dem Thema "Musik als Folter" widmet."

"Unsere" freie Welt, eine christliche Welt .....

Quelle:  http://derstandard.at/1397521895705/Bruce-Springsteen-und-die-Folter-in-Guantanamo
http://derstandard.at/1397521890425/Schwierige-Aufarbeitung-des-Abu-Ghraib-Skandals