Seiten

Samstag, 29. Juli 2017

Fürbitten Sonntag 30.7. geh bis an deiner Sehnsucht Rand ...


30.7.2017 Schatz im Acker, kostbare Perle Mt 13.44

Wie ist das mit dem Himmel, fragen die Menschen Jesus, und eigentlich fragen wir uns genau das auch heute: Was soll ich mir unter einem Himmel vorstellen? Wie so oft antwortet Jesus mit Gleichnissen: der Himmel ist …. wie etwas unglaublich Kostbares, das du plötzlich findest. Dafür gibst du alles, keine Anstrengung ist dafür zu groß. Haben wir so etwas schon gefunden? 
Etwas, wofür wir „ALLES“ geben würden, unser „letztes Hemd“? Bitten wir heute

dass wir erkennen, wofür es sich lohnt, Zeit, Geld, Nerven und vor allem unsere ganze Liebe einzusetzen

dass wir aber auch erkennen, dass das Leben Heute stattfindet, dass wir es
Jetzt und Heute leben müssen

 dass wir mehr Fantasie und Mut haben, uns „den Himmel auf Erden“ zu wünschen

dass wir nichts auf MORGEN verschieben, was HEUTE für uns gut ist und uns glücklich macht

dass wir kurzfristig auf etwas verzichten können, um später die größere Freude zu haben

dass wir uns nicht kleinmütig mit kleinen Lösungen abgeben, wenn wir eigentlich eine viel größere Sehnsucht haben

dass wir die Sehnsucht nie aufgeben, weil nur sie uns immer weiterführt

dass wir auch unsere Krisen und Schwierigkeiten als „Schatz im Acker“ entdecken können, weil auch sie uns ein Stück weiter führen können, dorthin, wo der Himmel ist


Guter Gott: lass uns den Schatz erkennen, die Kostbarkeit, die in jedem einzelnen unserer Tage verborgen ist und lass uns alles daran geben, diesen Schatz ans Licht zu bringen: darum bitten wir im Vertrauen darauf, dass Jesus mit uns und in unserer Mitte ist. Amen


Von Rainer Maria Rilke gibt es ein wunderbares Gedicht, das uns ermuntert, 
diesen Schatz im Acker zu suchen 
"Geh bis an deiner Sehnsucht Rand"


Gott spricht zu jedem nur, eh er ihn macht,
dann geht er schweigend mit ihm aus der Nacht.
Aber die Worte, eh jeder beginnt,
diese wolkigen Worte, sind:

Von deinen Sinnen hinausgesandt,
geh bis an deiner Sehnsucht Rand;
....
 
Lass dir Alles geschehn: Schönheit und Schrecken.
Man muss nur gehn: Kein Gefühl ist das fernste.
Lass dich von mir nicht trennen.
Nah ist das Land,
das sie das Leben nennen.

Du wirst es erkennen
an seinem Ernste.

Gib mir die Hand.



Rainer Maria Rilke, 4.10.1899, Berlin-Schmargendorf