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Dienstag, 8. April 2025

FASTEN ... also dann

 


IMMER  WIEDER  
DIE  PERSPEKTIVE  WECHSELN

"Um klar zu sehen, genügt oft ein Wechsel der Blickrichtung".  Antoine de Saint-Exupery

„Was wir im Auge haben, das prägt uns. Dahinein werden wir verwandelt und wir kommen, wohin wir schauen.“  Heinrich Spaemann


Montag, 7. April 2025

Fürbitten 8.4. Manchmal möchte man alles hinschmeißen

 

8.4.2025 Num 21.4  unterwegs verlor das Volk den Mut Di 5.FW

„Unterwegs verlor das Volk den Mut“ hören wir heute in der 1.Lesung. Die Israeliten, von Moses aus ihrem Sklavenleben in Ägypten herausgeführt, wandern jahrelang auf ihrer Suche nach dem versprochenen „Gelobten Land“.  Sie sehen das ersehnte Ziel nicht mehr, immer wieder tauchen neue Mühseligkeiten, neue Probleme auf. Die Menschen sind erschöpft, lieber möchten sie zurück in ihr altes Leben. "Zurück zu den Fleischtöpfen Ägyptens". Kennen wir das nicht auch aus eigener Erfahrung! Man hat einen neuen Plan für die Zukunft, ein Projekt, eine konkrete Vorstellung – man geht alles optimistisch und zügig an – und dann: Stillstand. Nichts geht weiter. Vielleicht glaubt man auch, sich verrannt zu haben. Ja und manchmal ist es auch wirklich so: viel Energie ist in etwas investiert worden, was dann letztlich wirklich nicht zu realisieren ist. Wie aber geht es erst Menschen, die von Krieg und Gewalt betroffen sind!   Bitten wir heute

 

Für alle, die in einer verzweifelten Situation feststecken und die nicht wissen, wie es weitergehen kann

Für alle, die glauben, keine Perspektive mehr in ihrem Leben zu sehen

Für alle, die sich allein gelassen fühlen und denen Schwierigkeiten über den Kopf wachsen

Für alle, denen die Kraft für den nächsten Tag fehlt

Bitten wir für uns selbst um einen langen Atem und Geduld – wenn wir oft den Erfolg unserer Anstrengungen nicht sehen

Bitten wir um Gelassenheit, dass wir auch Misserfolge wegstecken können

Bitten wir um Mut und Vertrauen und um Weitherzigkeit

und bitten wir um die Fähigkeit, immer wieder das Wesentliche zu sehen, das, wofür es sich lohnt, Schwierigkeiten und Durststrecken auszuhalten

 

Du guter Gott, sei an der Seite aller Menschen, die heute nicht wissen, wohin ihr Weg sie führen wird. Gib auch uns die Freude und die Kraft und den Mut, anzunehmen, was dieser Tag an Herausforderungen mit sich bringt. So bitten wir im Namen Jesu. Amen

FASTEN ... also dann

 


AUCH  FASTEN  FÜHRT  IN  UNBEKANNTES


"Jeder Augenblick im Leben 

ist ein neuer Aufbruch, 

ein Ende und ein Anfang, 

ein Zusammenlaufen der Fäden  

und ein Auseinandergehen"  

Yehudi Menuhin


Sonntag, 6. April 2025

Fürbitten 7.4. Verleumdung und mobbing: nicht erst heute erfunden

 


7.4.2025 Daniel 13.1  Susanna im Bade    Joh.8.1  Ehebrecherin

Geschichten sind das heute wie in der U Bahn Zeitung. Schnell gäbe es dort auch die passenden Fotos dazu. In der 1.Lesung aus der jüdischen Bibel hören wir die berühmte Geschichte der Susanna im Garten. Eine junge Frau, sie badet nackt in ihrem Garten, wird von zwei geilen Männern überfallen, die sie zum Sex zwingen wollen. Die junge Frau wehrt sich, aber die Männer wollen sie nun öffentlich fertigmachen, so dass sie zu Tod gesteinigt wird.  – Denken wir nur an unsere sozialen Netzwerke, wie schnell hier das mobbing funktioniert. „Nackte Schlampe...“ Verzweifelt ruft Susanna zu Gott – und er hilft tatsächlich Wörtlich heißt es in der Geschichte „da erweckte Gott den heiligen Geist in einem jungen Mann namens Daniel“ Und diesem Daniel gelingt es, die Schuldlosigkeit Susannes zu beweisen, nun werden die, die sie angeklagt haben, hingerichtet. 

Im Evangelium wiederum schleppen die Frommen eine Frau zu Jesus, die man beim Ehebruch ertappt hat. Typisch auch heute noch: in erster Linie wird die Frau schuldig gesprochen, wo ist der dazu gehörende „Ehebrecher“? Die Frau soll gesteinigt werden, die Frommen reiben sich die Hände: „no, wie wird sich der gute Rabbi Jesus aus der Affaire ziehen?“Was Jesus sagt, ist großartig – kein Psychologe und Mediator könnte besser reagieren

Den Sachverhalt selbst spricht er gar nicht an: Jesus richtet sich an die Ankläger: „Wer von euch ohne Sünde ist, der soll den ersten Stein werfen“ – und mit der Steinigung beginnen. Immerhin spricht es für die Pharisäer und Schriftgelehrten, dass sie sich, einer nach dem Anderen, kleinlaut aus dem Staub machen. Schmähstad, wie wir in Wien sagen.

Was aber heißt das für uns. Natürlich wirft auch keiner von uns „den ersten Stein“. Aber den „Zeigefinger“, den benützen wir vielleicht manchmal doch. Hinzeigen – was in unseren Augen falsch ist … so bitten wir heute

 

Für alle, denen tiefes Unrecht geschieht, für alle, oft junge Menschen, die heute Opfer von mobbing sind – dass ihnen tatkräftig und entschieden geholfen wird

Für die Frauen in unserer Gesellschaft, die so bestürzend oft Männern zum Opfer fallen, die sie als ihr Eigentum betrachten – für alle Frauen, die in der eigenen Partnerschaft in großer Gefahr sind

Bitten wir, dass Gott auch in uns seinen heiligen Geist erweckt, damit wir immer wieder für andere eintreten - dass wir immer wieder den Mut haben, gegen Unrecht und Verleumdungen aufzustehen

Dass wir uns selbst an keinem Getratsche beteiligen - Dass wir niemand öffentlich bloßstellen

dass wir nicht gar so selbstsicher in unseren Urteilen sind - dass wir nicht immer besser wissen, was für andere gut oder schlecht ist

dass wir uns auch bewusst sind, wie oft auch noch in uns selbst Vorurteile und Vorverurteilungen stecken, gegen die wir ankämpfen müssen

bitten wir, dass wir gerade als Christen offen gegen jede Form von Diskriminierung in unserer Gesellschaft auftreten , dass wir protestieren und unsere Meinung sagen, wenn Angst vor Menschen und ganzen Menschengruppen geschürt wird

 

so bitten wir, dass Menschenwürde und Gerechtigkeit in unserer Gesellschaft bewahrt bleiben. Amen

5. FASTENSONNTAG - dem Wunder die Hand hinhalten

 


"Lachen und Weinen und die unmögliche Wahl haben

und nichts ganz recht tun und nichts ganz verkehrt

und vielleicht alles verlieren.

Doch, mit Ja und Nein und Für-immer-vorbei,

nicht müde werden,

sondern dem Wunder

leise wie einem Vogel

die Hand hinhalten".   

Hilde Domin


Samstag, 5. April 2025

Fürbitten 6.4. Passionssonntag - Tod und Auferstehung so nahe

 

6.4.2025 5. Fastensonntag Joh. 11.1. 5. Die “Auferstehung” des Lazarus 

 Wir feiern heute den 5.Fastensonntag – liturgisch nennt man ihn den Passionssonntag, immer bewusster sollen wir an den Leidensweg Jesu denken.  In den Kirchen werden nun bis zum Karfreitag die Kreuze verhüllt. Wobei das Sonntags Evangelium schon einen Blick über den Tod hinaus macht. Wir hören eine der klassischen Geschichten der Bibel: Die „Auferstehung“ des Lazarus. Er ist ein enger Freund von Jesus, bei ihm und seinen Schwestern Maria und Marta scheint Jesus häufig Gast gewesen zu sein. Jesus hat den Tod des Freundes nicht verhindern können. „Wenn du hier gewesen wärest, wäre mein Bruder nicht gestorben“ , sagt die trauernde Marta, aber gleichzeitig vertraut sie auf die Hilfe Jesu. Und tatsächlich: er holt seinen toten Freund Lazarus zurück ins Leben, obwohl dieser schon vor vier Tagen in einer Gruft beigesetzt worden ist. „Lazarus komm heraus“ ruft Jesus – und Lazarus kommt aus dem Grab. Es ist ein dramatischer Hinweis, dass auch Jesus selbst den Tod besiegen wird. „ICH bin die Auferstehung und das Leben“ sagt Jesus – und es ist auch uns gesagt. Aber noch ehe wir biologisch gestorben sind, gibt es viele Arten von Tod. Situationen, in denen man sich „wie tot, wie begraben“ fühlt. In der 1.Lesung aus der jüdischen Bibel ist es Gott selbst, der verspricht:  “ICH hole euch aus euren Gräbern herauf“   So bitten wir: 

Wie viele Menschen erwarten nichts mehr von ihrem Leben, Krankheit, Schmerzen Unsicherheit können einen lähmen. Enttäuschung und Bitterkeit kann vieles zum Absterben bringen, 

darum bitten wir  Jesus führe uns zum Leben

 

arm sein oder hilflos im Alter, das schneidet vom Leben ab. Keine Liebe erfahren, ausgegrenzt, nicht beachtet  werden, das kann wie sozialer Tod sein

darum bitten wir   Jesus führe uns zum Leben

 

Unzufriedenheit, Kritiksucht, - Hektik und Freudlosigkeit. Andere entmutigen und kleinmachen, all das kann Leben in uns und um uns zum Erliegen bringen

darum bitten wir   Jesus führe uns zum Leben

 

die schnellen Urteile und Vorurteile, die eingefahrenen Gewohnheiten, die alten Rituale,, all das, womit wir auch andere einengen - es kann fast tödlich sein

darum bitten wir   Jesus führe uns zum Leben

 

Wir wollen nicht Stehaufmanderln sein, die sich nach jedem Umfaller abputzen und tun, als wäre nichts passiert. Aber im Vertrauen auf deine Stimme die sagt „Komm heraus“, gib uns die Kraft immer wieder neu anzufangen und uns jeden Tag wieder das Leben zuzutrauen

darum bitten wir  Jesus führe uns zum Leben

 

Immer wieder geht etwas zu Ende, immer wieder müssen wir loslassen. Immer wieder werden wir fragen „warum“, warum ist das und jenes passiert. Manchmal "verhüllt" sich das Leben. Du guter Gott, lass uns all die Zeichen der Auferstehung sehen, die Du uns schon heute  und JETZT schenkst und lass uns selbst im Namen Jesu Auferstehung und Leben für die Menschen mit und um uns sein. Amen

 

FASTEN ... also dann

 


REALISTISCH  BLEIBEN
sich nix vormachen


Wer einen Engel sucht 
und nur auf die Flügel schaut, 
könnte leicht eine Gans nach Hause bringen
 
Georg Christoph Lichtenberg




Freitag, 4. April 2025

Fürbitten 5.4. Wenn es enger und enger wird

 

Kapelle in KZ Gedächtnisstätte Dachau

5.4.2025 Joh.7.40  Jer.11.18 das Lamm, das man zum Schlachten führt

In den Texten heute spitzt sich die Situation um Jesus zu. Bei Jeremias hören wir die prophetischen Worte: „ich war wie ein zutrauliches Lamm, das zum Schlachten geführt wird.“ Im Evangelium ist der Tod Jesu für die Schriftgelehrten eine beschlossene Sache, auch wenn man sich in diesem Moment noch nicht getraut, ihn festzunehmen.  – 

Wie viele Menschen leben gerade auch heute in einer Situation, die sie als bedrohlich und aussichtslos empfinden. Bitten wir heute besonders für sie

Für all die Menschen, die unmittelbar unter Krieg und Gewalt leiden - Für alle, die hilflos den Folgen des schweren Erdbebens in Asien ausgesetzt sind

 

Für alle, die hilflose Opfer und Spielball politischer Kräfte sind - für alle, die auch hier bei uns die Erfahrung von Armut und Ausgegrenzt-sein machen

 

für alle, die sich vom Leben überfordert und benachteiligt fühlen - für alle Menschen in schwerer Krankheit und ihrer Angst vor dem Tod

 

bitten wir für alle, die weitreichende Entscheidungen treffen müssen - für alle, die sich immer wieder als hilflose Helfer empfinden

 

für alle, die Schuld nicht vergeben können und keinen Frieden finden - für alle, die sich ihre eigene Schuld nicht vergeben können und keine Ruhe finden

 

Bitten wir für alle, die sich vielleicht gerade heute vor einer wichtigen Entscheidung fürchten - Für alle, denen vielleicht gerade WIR Hilfe und Trost sein können

 

Du Gott mit uns – wir bitten dich erhöre uns

 

FASTEN ... also dann

 


Ich lebe mein Leben in wachsenden Ringen,

die sich über die Dinge ziehn.

Ich werde den letzten vielleicht nicht vollbringen,

aber versuchen will ich ihn. 

 

Ich kreise um Gott, um den uralten Turm,

und ich kreise jahrtausendelang;

und ich weiß noch nicht: bin ich ein Falke, ein Sturm

oder ein großer Gesang. 

  

Rainer Maria Rilke


Donnerstag, 3. April 2025

Fürbitten 4.4. Ja, ich kann die Skepsis verstehen

 

4.4.2025  Joh.7.1 das kann nicht der Messias sein

Im Johannes Evangelium dieser Tage spitzt sich die Situation rund um Jesus immer mehr zu. Immer intensiver berichtet Johannes von den Feindseligkeiten gegen Jesus, immer mehr ahnt man, das kann nur tragisch enden. Heute erleben wir eine Szene, in die wir uns sicher gut hineindenken können. Jesus ist in Jerusalem, er wird von Menschen erkannt, die von seinen Wundern und Predigten gehört haben, aber für sie ist undenkbar, dass er der verheißene Messias sein könnte. Auch wenn sie fasziniert von Jesus sind, sagen sie sich : „Von dem wissen wir doch, woher er kommt, so jemand kann nicht der Messias sein“. Man kann die Skepsis nachvollziehen. Bei uns – mehr als 2000 Jahre später -  ist es vielleicht gerade umgekehrt: Wir haben so festgefügte Jesus = Sohn Gottes - Bilder, dass wir ihn, den Menschen, der wirklich gelebt hat - gar nicht mehr erkennen können. Bitten wir heute:

 

Dass wir uns immer wieder in den MENSCHEN Jesus hineindenken, ihm so zuhören, dass wir Jesus nicht nur verklärt sehen,

dass wir das Ungewöhnliche, das Herausfordernde, das so ganz Andere am Menschen Jesus wahrnehmen

dass wir auch „Anstoß“ an ihm nehmen, dass wir Widersprüche, die wir empfinden, nicht nur fromm „weg beten“

dass wir immer wieder auch an das durch und durch menschliche Leben von Jesus und seiner Familie denken

dass wir uns aus diesem Leben – gerade von Maria -   Geduld abschauen, Toleranz, einen langen Atem für alles, was wir nicht gleich verstehen

dass wir mit dem Blick auf Jesus Geduld und Respekt vor allen Menschen haben, die aus dem Rahmen fallen, die nicht angepasst sind, die ihren eigenen Weg gehen und oft anecken

bitten wir, dass wir Jesus gerade auch heute wieder im allernächsten Menschen entdecken,vielleicht gerade in dem, dem wir lieber aus dem Weg gehen wollen

  

Bitten wir für alle, die in diesen Tagen einen schweren Weg gehen, dass sie Hilfe finden, vielleicht auch durch uns. Amen

FASTEN ... also dann

 


KEINE  ANGST  VOR  FEHLERN

"Aus seinen Fehlern kann man mehr lernen als aus seinen Erfolgen" Primo Levi

 „Den größten Fehler, den man im Leben machen kann, ist, immer Angst zu haben, einen Fehler zu machen.“   Dietrich Bonhoeffer 

 „Auch heute viel zu tun, ich bereite meinen nächsten Irrtum vor.“ Bert Brecht 


Mittwoch, 2. April 2025

Fürbitten 3.4. DURCHHALTEN - ja, das sagt sich so leicht

 


3.4.2025  Ex.32.7  ein langer mühsamer Weg

 Drastisch wird heute in der Lesung geschildert, wie das ist, wenn Menschen zu lange auf die Einlösung einer Hoffnung, eines Versprechens warten müssen. Da ist zunächst große Begeisterung für das Neue, man bricht sozusagen zu neuen Ufern auf, man ist bereit jede Schwierigkeit auf sich zu nehmen – aber wenn der Weg „ins Gelobte Land“ zu weit wird, wenn man kein Ziel mehr vor Augen hat: dann schlägt die Stimmung um. Dann setzt der Frust ein, dann sehnt man sich nach den alten Zuständen zurück, dann schlägt Hoffnung oft auch in Wut um. Moses, der Führer des israelitischen Volkes, erfährt diesen Stimmungsumschwung. Für die Menschen scheint die Wüstenwanderung kein Ende zu nehmen.

Kennen wir das nicht auch aus unserem eigenen Leben. Dass man an einen Punkt kommt, wo man erschöpft ist, wo man jeden Glauben verliert, wo man nur noch zynisch und frustriert ist. Gerade erst haben wir die mühsamen Jahre der Pandemie verdaut, da müssen wir uns schon wieder mit massiven anderen Krisen auseinandersetzen. Es ist wirklich eine Zeitenwende, in der wir stecken. Das „Murren des Volkes Israel“ können wir wohl nur zu gut nachvollziehen. Bitten wir heute

um Geduld und Ausdauer - für alle Menschen, die in diesen Tagen mit Schwierigkeiten und Problemen kämpfen, vor allem aber für die Menschen in den Kriegs- und Krisen- und Katastrophengebieten  

 

bitten wir um Geduld und Ausdauer - dass wir auch die vielen offenen Fragen in unserem eigenen Land lösen, dass es Vertrauen in die Regierenden und Verantwortlichen gibt

 

bitten wir um Geduld und Ausdauer für unsere alten Mitmenschen, für alle, die auf Pflege und Hilfe angewiesen sind, für die Kranken und für alle, die sich allein gelassen fühlen

 

Bitten wir um Geduld und Ausdauer - auch in den vielen mühsamen Diskussionen in kirchlichen Gremien beim Ringen um Erneuerungen und neue Wege

 

Bitten wir um Geduld und Ausdauer - für uns selbst, überall dort wo sich Wünsche zerschlagen haben, wo sich Pläne und Projekte nicht oder noch nicht verwirklichen lassen

 

Bitten wir um Geduld und Ausdauer - dass wir auch in diesen letzten Tagen der Fastenzeit nicht die Geduld verlieren, dass wir an Veränderung glauben, auch wenn sie manchmal so unerreichbar scheint

 

Ja, auch vielen von uns scheint diese Zeit wie ein langer Weg durch die Wüste. Wir bitten um Kraft, Hoffnung und Zuversicht.  Und dass wir dabei das Gemeinsame über das Trennende stellen. Amen

FASTEN ... also dann

 


den SCHATTEN in mir entdecken

und jeden Tag wieder:

"Springen sie, so oft sie können, - 

über ihren Schatten“  

Erwin Ringel


Dienstag, 1. April 2025

Fürbitten 2.4. vertrauen will ich, vertrauen will ich

 

2.4.2025 Jes.49.14  Vergisst denn eine Frau ihr Kindlein, eine Mutter den Sohn…und selbst wenn, ich vergesse dich nicht  Joh.5.17 ..darum waren sie aus, ihn zu töten

Die Lesungen für den Gottesdienst heute sind wie ein Drama komponiert. In der jüdischen Bibel hören wir eine der wunderschönsten Stellen an Zuversicht und Vertrauen: durch den Propheten Jesaia sagt uns Gott: „ich werde dich erhören, ich werde dir helfen .. denn selbst wenn eine Frau ihr Kindlein, eine Mutter ihren Sohn vergessen würden (was fast undenkbar ist), ICH DEIN GOTT  vergesse dich nicht“.  Das ist die 1.Lesung – wie tröstlich.

Im Evangelium aber spürt man, wie sich die Schlinge um Jesus zuzieht, wie sich das Drama seines Todes vorbereitet. Zu sehr haben sich viele einflussreiche Fromme schon von ihm provoziert gefühlt: Jesus hat durch seine Heilungen den Sabbat geschändet und, was noch schlimmer ist – sich selbst als Sohn Gottes bezeichnet -  Das ist sein Todesurteil. Aber WO nun fragen wir, ist die Hilfe und Errettung für Jesus? Wird er selbst nicht im Innersten auf die Worte Jesaias gesetzt haben: „Ich dein Gott verlasse dich nicht“..... Auch in unserem Leben liegt es doch so oft dicht beisammen: Hoffnung, Vertrauen und doch auch immer die Verzweiflung „hat Gott mich vergessen?“ Denn nicht alles "geht gut aus"  – bitten wir heute

für alle Menschen die sich in einer verzweifelten Lage befinden, für die Leidtragenden von Kriegen und Konflikten und Katastrophen

bitten wir für uns selbst, dass wir es aushalten, in diesem Spannungszustand zu leben: zutiefst hoffen und doch immer wieder Enttäuschungen zu erleben

dass wir das Entsetzen in der Welt rund um uns wahrnehmen – und doch weiter voll Vertrauen beten und bitten

dass wir uns in Gott geborgen fühlen – und doch auch die Leere und seine Abwesenheit aushalten

dass wir Lebensänderungen annehmen können, vor allem solche, die uns momentan aus der Bahn werfen

dass wir mit Jesus beten können „Dein Wille geschieht“ - dass wir zu-lassen können, all das zu-lassen, was Gott gerade auch heute wieder von uns will

Ja, um diese Kraft und um dieses Vertrauen bitten wir guter Gott, Amen

 

Bitten wir immer wieder auch mit den Worten von Charles de Foucauld:

„Mein Vater, ich überlasse mich dir, mach mit mir, was dir gefällt.
Was du auch mit mir tun magst, ich danke dir. Zu allem bin ich bereit, alles nehme ich an. Wenn nur dein Wille sich an mir erfüllt und an allen deinen Geschöpfen,
so ersehne ich weiter nichts, mein Gott.“ Amen

 

 

 

FASTEN ... also dann

 



immer wieder 
"Standortbestimmung

Was tue ich, 
was ich weiterhin tun soll?
Was tue ich, 
womit ich unbedingt zu tun aufhören soll?
Was habe ich noch nicht angefangen zu tun, 
was ich schon längst hätte tun sollen?